In dieser Woche, ging es mal nicht um ein soziales Projekt
sondern um mich und meinen Körper. Das Programm beinhaltet 5 Full-Body-Massagen
und 4x Yoga. Von Anfang an war ich gespannt, wie diese Woche verläuft und wie
es mir gefallen würde. Doch fangen wir am Anfang an.
Samstag 04.04.2015
Bereits am Samstag machte ich mich von Kandy auf an den
Strand. Wie immer startete der Tag früh, bereits um 4 Uhr morgens. Ein Tuk-Tuk
brachte mich und meine Freundin zum Bahnhof. Um zur Hauptstraße zu gelangen,
muss man vom Volunteerhaus erst eine Berg hinab und dann wieder hinauf fahren. Diese
sind ziemlich steil. Nach ¾ der Strecke, schaffte es das Tuk-Tuk plötzlich
nicht mehr den Berg hinauf. Wir stoppten und begannen rückwärts wieder hinunter
zu rollen. Unser Fahrer lenkte das Tuk-Tuk so, dass es gegen eine Mauer fuhr
und so nicht weiter den Berg hinabrollen konnte. Erst als wir ausstiegen und
schoben, schafften wir es schlussendlich diesen Berg zu meistern. So hatten wir
gleichzeitig ein wenig Morgensport verübt und waren nun fit und munter für
unsere Reise. Wir kauften Tickets und suchten uns einen schönen Platz im Zug.
Die Reise in den Süden konnte beginnen.
Die Zugfahrt zog sich Ewigkeiten dahin! Gegen halb 1
erreichten wir endlich unser Ziel. Matara, eine Stadt im Süden Sri Lankas.
Allerdings blieben wir nur kurz. Genau genommen nur so lange, bis wir einen
Tuk-Tuk-Fahrer fanden, der bereit war uns zu einem guten Preis in das 10 km
entfernte Mirissa zu fahren. Zuerst wollte er 700Rs (7€), wir boten ihm 350Rs
(2,5€) und er sagte zu. Überrascht wie einfach dies war stiegen wir ein und
machten uns los. Die Überraschung kam am Ende unserer Fahrt. Wie sich
herausstellte hatte er angeblich 650Rs als Preis verstanden und diskutierte nun
ewig mit uns herum. Schlussendlich zahlten wir 500Rs (was immer noch ein guter
Preis ist). Froh endlich da zu sein, bezogen wir unser Zimmer in einem kleinen
Guesthouse und machten uns auf an den Strand. Dort verbrachten wir den
restlichen Tag.
Sonntag 05.04.2015
Morgens nach dem Aufstehen, gingen wir als erstes wieder an
den Strand. Nach dem ersten morgendlichen Sonnen- und Meerbad ;), frühstückten
wir. Dann hieß es Sachen packen. Denn heute geht es nach Ambalangoda. Dort
werde ich die komplette Woche verbringen. Wir nahmen einen Bus in die
benachbarte Stadt Weligama und von dort den Zug um 14:00. Bereits 1 ½ h später
kamen wir in Ambalangoda an. Dort wurden wir mit einem Tuk-Tuk abgeholt und zu
dem Volunteerhaus gebracht. Das Haus hier ist sehr viel kleiner als in Kandy.
Es gibt insgesamt 3 Zimmer mit jeweils 5 Betten. Allerdings sind nicht alle
Betten belegt, daher ist es sehr ruhig.
Nach einer Dusche (ich Dusche hier teilweise 3x am Tag und
bin dennoch verschwitzt!) machten wir uns auf zu einer kleinen Erkundungstour
durch das Dorf. Viel zu sehen gibt es allerdings nicht uns so gingen wir lieber
an den Strand. Dieser ist wirklich schön, allerdings sind die Wellen recht stark,
weswegen schwimmen eher schwierig ist. Wir blieben bis zum Sonnenuntergang. Es
war der Wahnsinn. Die Sonne verschmolz wortwörtlich mit dem Meer. Es war einer
der schönsten Sonnenuntergänge die ich je gesehen habe!
Abends bekamen wir noch Besuch von einem “kleinen“ Frosch :D
Montag 06.04.2015
Heute beginnt also meine Woche voller Entspannung. Hier
läuft alles ein wenig entspannter ab als in Kandy. Frühstück gibt es von 8-9
Uhr, da kein einziges Projekt vor 9 startet. Genau genommen war ich meistens
die erste die das Haus verließ, denn meine Massage startete um 9. Unser
Coordinator brachte mich mit seinem Scooter zur Massage. Dort begrüßte mich
meine Masseurin. Zuerst bekam ich eine Kopfmassage. Das war zu Anfangs sehr
ungewohnt, jedoch angenehm. Das verwendete Öl bekommt man, wie sich später
herausstellte, allerdings nur schwer wieder aus dem Haar. Als nächstes eine
Gesichtsmassage. Ich konnte mir vorher ehrlich gesagt nicht vorstellen was an
einer Gesichtsmassage so angenehm sein soll, aber es war super entspannend und
ich genoss es in vollen Zügen. Hierbei wurde kein Öl, sondern der Saft der Aloe
Vera Pflanze verwendet. Dieser wurde immer aus einem frisch abgeschnittenen
Blatt gepresst. Mehr Natur geht wohl kaum. Es war zwar etwas glitschig, aber
gleichzeitig kühlte es die Haut und zog schnell ein.
Jetzt kamen Füße, Beine, Bauch, Arme und Rücken an die
Reihe. Ich weiß nicht wie ich die Art der Massage beschreiben soll, es war
abwechselnd mit Druck und dann wieder ganz sacht. Nachdem die Stunde um war
fühlte ich mich echt entspannt. Gleichzeitig aber auch ein bisschen müde. Das
Öl soll mindestens eine Stunde auf der Haut bleiben bevor es abgewaschen wird.
Da ich keinen Sonnenbrand riskieren wollte, blieb ich daher eine Weile im Haus.
Ich verbrachte eig. Den kompletten restlichen Tag mit Lesen.
Um 5 Uhr kam mein Yoga-Lehrer. Wir nahmen jeweils eine Decke
und ab ging es an den Strand. Zu Beginn begrüßten wir uns mit dem Wort
“Ayubowan“. Das bedeutet soviel wie ein langes Leben. Wir begonnen mit ein paar
Lockerungsübungen und einigen einfacheren Yogaposen. Außerdem machten wir den
Sonnengruß. Zwischendrin gab es Einheiten, in denen es mehr um Meditation und
die Atmung ging. Es war der Wahnsinn. Man konnte über die Wellen bis an den
Horizont blicken. Mit diesem Ausblich fällt es mir sehr viel einfacher zu
meditieren, als in einem Raum mit geschlossenen Augen. Viel zu schnell war auch
diese Stunde vorbei.
Dienstag 07.04.2015
Da ich heute wusste, was ich von der Massage erwarten
konnte, genoss ich sie noch mehr als gestern. Ölig aber völlig entspannt ging
es zurück zum Haus. Dort und am Strand verbrachte ich den Tag. Um 5 ging es
dann an den Strand, für eine Runde Yoga. Diesmal hatten wir mehr Übungen als
gestern und es machte super viel Spaß. Zwar fing es in der Mitte an zu regnen,
aber das störte mich überhaupt nicht. Ich genoss den Regen sogar, da er die
ganze Umgebung etwas abkühlte. Klitschnass ging es zurück zum Haus. Dort zog
ich mich schnell um und dann ging es auch schon zu den Schildkröten. Eines der
anderen Projekte war ein Schildkrötenprojekt, heute wollten wir 150
Baby-Schildkröten ins Meer entlassen. Jeder von uns bekam eine Schüssel mit 25
Babyturtles. Dann stellten wir uns alle in einer Reihe am Strand auf und
setzten ein Baby nach dem anderen auf den Sand. Schnell fingen sie an in
Richtung Meer zu krabbeln und wurden von einer Welle mit ins Meer gezogen. Es
war der Wahnsinn. Vor allem, wenn man bedenkt auf welche Reise wir sie
schicken. Es ist eine Reise voller Gefahren und nicht alle werden es schaffen,
aber die, die es schaffen, werden groß und stark. Eines Tages, werden sie an
diesen Strand zurück kehren und der Kreislauf beginnt von vorne. Daher wünschte
ich jeder einzelnen Schildkröte viel Glück auf ihrem Weg.
Mittwoch 08.05.2015
Heute Morgen regnete es, aber als ich nach meiner Massage
wieder ins freie trat, hatte es aufgehört. Nach einer kurzen Pause im Haus,
machte ich mich auf zu dem Turtle-Project.
Heute wurden die Schildkröten gefüttert und das wollte ich mir nicht
entgehen lassen. Die Schildkröten bekommen klein geschnittenen Fisch. Dabei
muss man aufpassen, dass man den Fisch loslässt, bevor die Schildkröte zubeißt.
Denn der Kiefer einer Schildkröte ist ziemlich stark und so könnte es durchaus
passieren, dass sie einen der Finger mit abbeißt. Ich durfte sogar eine der
kleineren Schildkröten in ein anderes Becken tragen. Vielen der Schildkröten
fehlen Flossen. Daher werden sie wohl ihr restliches Leben dort verbringen.
Andere Schildkröten werden lediglich aufgepäppelt und dann wieder ins Meer
entlassen. Es gibt sogar eine Albino-Schildkröte. Die lebt in einem
vergitterten Becken, da sie sonst gestohlen werden würde. Diesen Nachmittag
wollte ich eig. in Hikkaduwa verbringen. Aber da das Wetter nicht gerade
berauschend war, blieb ich im Haus. Teilweise setzte ich mich aber auch an den
Strand um zu lesen. Zum Sonnenuntergang hatte ich dann wieder meine Yoga
Stunde. Diesmal blieben wir trocken :D.
Donnerstag 09.04.2015
Heute wurde alles ein wenig vorverlegt. Bereits um 8 Uhr
begann meine Massage. Nachdem ich zurück kam ging es direkt zusammen mit einer
anderen Volunteerin in ein Tuk-Tuk. Denn
heute begleitete ich sie in ihrer Sightseeing-Woche. Zuerst ging es in
das Tsunami-Museum in Hikkaduwa. In diesem war ich zwar bereits, aber ich
schaute mir die Bilder einfach nochmal an. Die Frau, die das Ganze leitet,
konnte sich sogar noch an mich erinnern.
Weiter ging es nach Galle. Als allererstes besuchten wir eine Seidenspinnerei. Uns wurde gezeigt, wie man aus dem Kokon Seide gewinnen kann. Dann wurden wir natürlich in den Verkaufsraum geführt, aber keiner von uns kaufte sich etwas. Als nächstes ging es zum älteren Teil Galles. Dort gibt es das berühmte Dutch Fort. Es ist eine Festung zum Meer hin, naja vllt. mehr dir Ruinen davon. Wir liefen einmal rundherum, immer auf der Mauer entlang. Es war schön, allerdings war ich ein wenig enttäuscht. Denn so beeindruckend wie es überall beschrieben ist war es nicht. Die restliche Stadt Galle ist ziemlich hässlich und so nahmen wir ein Tuk-Tuk ins nahe Unawatuna. Dort legten wir uns an den Strand und genossen den restlichen Tag.
Um 3 Uhr machten wir uns auf den Heimweg. Denn ich wollte rechtzeitig zu meiner yogastunde zurück sein. Ich kam gerade noch pünktlich. Zum Glück. Heute schaute ich mir, nach Yoga, noch den Sonnenuntergang an. Dieser war mal wieder atemberaubend schön! Über dem Land gab es einen Regenbogen, obwohl es überhaupt nicht regnete. Es sah wunderschön aus.
Freitag 10.04.2015
Wahnsinn! Schon wieder ist eine Woche vorbeigerauscht. Heute
ist mein letzter Tag mit einer Massage und ich muss sagen, ich werde sie
vermissen. Gerade deshalb genoss ich sie nochmal mehr als sonst. Danach ging
ich wieder zu den Schildkröten uns half erneut sie zu füttern. Das macht
einfach superviel Spaß. Eine der Schildkröten ist blind. Daher spießen wir den
Fisch auf einen Stock auf. Anders kann man sie nicht füttern. Eine andere hat
nur noch eine Flosse. Sie kann nicht mehr wirklich schwimmen, geschweige denn
tauchen. Teilweise machte sie einen etwas traurigen Eindruck, da sie die ganze
Zeit an der Oberfläche treibt. Es ist wirklich furchtbar, dass so viele
Schildkröten sich in Fischernetzten verfangen.
Am Nachmittag ging es zu einem Wasserfall. Mit einem Tuk-Tuk
fuhren wir für ca. eine halbe Stunde ins Landesinnere. Dann ging es zu Fuß
weiter, über Stock und Stein durch den Wald. Wir überquerten sogar ein paar
Bachläufe. Allein der Weg zum Wasserfall war atemberaubend. Kurze Zeit später
standen wir bereits am Fuß des Wasserfalls. Der ist nicht riesig, aber wirklich
schön gelegen. Wir liefen weiter und schon bald waren wir oben und konnten
hinabblicken. Wir liefen noch ein wenig weiter, immer über Steine den Bach
hinauf, bis zu einem kleinen Teich. Dann ging es wieder zurück. In einem
kleinen Restaurant bekamen wir Tee und ein süßes Teilchen. Es war eine Art
Teigtasche, gefüllt mit Treacle (eine Art pflanzlicher Honig) und Kokosnuss. Es war super lecker! Bevor es
anfing zu tröpfeln, saßen wir bereits wieder im Tuk-Tuk auf dem Weg zurück an
den Strand. Dort gab es wiedermal einen gigantischen Sonnenuntergang. Ich
glaube ich machte hunderte von Fotos um diesen Moment einzufangen.
Das heutige Abendessen bestand aus einem Barbecue am Strand.
Es gab Chickenfish. Der wird so genannt, da, man glaubt es kaum, er wie chicken
schmeckt und aussieht. Teilweise war der Fisch jedoch etwas verbrannt, da es zu
Anfang alles erst mal flambiert wurde. Es gab außerdem ein großes Lagerfeuer.
Dieses bestand jedoch zum Teil aus Autoreifen. Die wären gar nicht nötig
gewesen. Es gab genug Holz am Strand, aber die Sri Lankaner haben eine andere
Meinung, wenn es um Müllverwertung geht. Dennoch war es ein wunderschöner
Abend. Man konnte so viele Sterne sehen. Ich glaube ich habe noch nie sooo
viele Sterne gesehen.
Samstag 11.04.2015
Heute ging es nach Hikkaduwa. Dort liefen wir erst ein wenig
die Straßen entlang und stöberten in den vielen Läden. Dann ging es an den Strand
und ab ins Meer. Wir liefen auch wieder zu einer Stelle, an der man
Schildkröten sehen kann, allerdings war das heute schwierig, da die Wellen
recht stark waren. Abends ging es dann wieder zurück zum Haus. Vielmehr
passierte an dem tag dann auch nicht mehr. Es war einfach nur ein Strandtag :D
Sonntag 12.04.2015
Heute verlasse ich das Volunteerhaus in Ambalangoda
endgültig. Allerdings bleibe ich noch eine Weile am Strand. Um halb 10 ging es
mit dem Bus zurück nach Mirissa. Dort traf ich mich mit weiteren Freunden. Wir
checkten in ein Hostel ein und genossen den Tag. Die kommende Woche wird ihr
Neujahr gefeiert. Daher haben viele die Woche Urlaub und es sind kaum Projekte
offen. Deshalb beschlossen wir, einfach auch eine Woche Urlaub zu machen und wo
kann man das besser als am Strand. Bis Mittwoch werde ich in Mirissa bleiben.
Dann geht es hoch in den Nordosten nach Trincomale.
Damit sind wir dann auch schon in der Gegenwart angekommen
:D Jetzt hoffe ich einfach nur auf gutes Wetter, sodass ich diese Woche richtig
genießen kann.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen