Donnerstag, 2. April 2015

Ella - ein kleines touristisches Dorf mitten in den Bergen

Freitag 27.03.2015

Morgens um 11 Uhr verließ der Zug in Richtung Ella den Bahnhof von Kandy. Vor uns lag eine 6 stündige Zugfahrt durch das Hochland Sri Lankas. Die ganze Gruppe freute sich auf dieses Wochenende, da fast die Hälfte des Hauses nach Ella fuhr (15 Leute).
Da die Tickets für diesen Zug wahnsinnig schnell ausgebucht sind, buchten wir 1 ½ Wochen vorher. Doch selbst da bekamen wir nur noch 6 Karten für First Class (Airconditioning but closed windows), 3 Karten für Second Class und 3 für Third Class. Da ich lieber offene Fenster habe, nahm ich ein Third Class Ticket. Dieses kostete mich nur 400 Rupien (2,60 €). Diejenigen die First Class nahmen bezahlten 8€. Das ist zwar nicht so ein großer Unterschied, aber nach 2 Monaten habe ich mich an die Preise hier so gewöhnt, dass mir 8€ für einen Zug viel zu viel ist.
In unserem Wagon waren nur Fahrgäste mit Sitzplätzen zugelassen. Man saß in zweier oder dreier Reihen, mit einem großen offenen Fenster. Durch die geöffneten Fenster wehte ein angenehmer Wind, sodass es nicht zu heiß wurde.
Für die ersten 2h hatten wir ein richtiges Unterhaltungsprogramm. Denn mit in unserem Wagen war eine Gruppe junger Srilankaner. Diese sangen die ersten 2h Lieder und klatschten dazu im Takt. Es war echt super witzig! Nachdem diese Gruppe ausgestiegen war hatten wir den Waggon mehr oder weniger für uns alleine. So konnte jeder eine ganze Bank in Anspruch nehmen und ich war um so mehr froh nicht mehr für mein Ticket bezahlt zu haben.
Je weiter wir ins Hochland kamen, desto mehr änderte sich die Landschaft. Eine Zeit lang fuhren wir durch einen Kiefernwald. Dieser hätte sich genauso gut in Europa befinden können. Schon bald kamen wir in das Gebiet der Teeplantagen. Der Zug schlängelte sich am Berg entlang und so hatte man immer wieder wundervolle Ausblicke auf die Plantagen und die Täler darunter.
Zwischen 5 und 6 kamen wir in Ella an. Zwar war die Zugfahrt wunderschön, da man diese Ausblicke von keiner Straße hat, aber nach 6h sitzen war ich froh endlich austeigen zu können. Zusammen machten wir uns auf um ein günstiges Hostel/Guesthouse zu finden. Da wir so eine große Gruppe waren, teilten wir uns auf. Meine Gruppe (insg. 4 Leute) fand ein sehr schönes Guesthouse. Für 2 Nächte bezahlte jeder von uns 2000 Rupien (13€) Dafür bekamen wir ein 4er Zimmer mit Bad. 








Kurze Zeit später trafen wir uns alle wieder, um gemeinsam zu Abend zu essen. Danach ging es weiter in eine Bar. Diese hatte eine Art Dachterrasse. Es war so chillig und wir hatten eine Menge Spaß. Gegen 1 Uhr wollte die Bar schließen und so verließen wir sie. Da wir aber noch nicht wirklich schlafen gehen wollten, liefen wir ein wenig die Straße hinauf und fanden per Zufall eine “Bar“, die noch geöffnet hatte. Genau genommen handelte es sich um eine Dachterrasse auf der 5 Sri Lankaner saßen und ihr Bier tranken. Doch ca. eine Stunde später beschlossen wir zu unserem Guesthouse zurückzukehren. Dort fanden wir die Eingangstore verschlossen wieder. Man hätte uns ruhig sagen können, dass die irgendwann geschlossen werden! Uns blieb nichts anderes übrig, als durch ein Loch im Zaun zu klettern.






Samstag 28.03.2015


Da wir alle erst sehr spät ins Bett kamen letzte Nacht, ließen wir es heute etwas ruhiger angehen. Gegen 9 Uhr trafen wir uns in einem Hotel. Dort aßen wir Frühstück. Dieses bestand, wie hier üblich, aus Tee, Coffee, Juice, Toast with Butter an Jam and of course eggs. Nach dem Frühstück wollten wir zu einem 45 min entfernten Tempel laufen. Auf dem Weg dorthin kam plötzlich die Idee auf Motorräder zu mieten. Diese Idee wurde dann auch in die Tat umgesetzt und so fuhren wir zu dem Tempel. Auf dem Weg hatte man tolle Ausblicke die man mit dem Wind im Haar richtig genießen konnte!

Zu dem Temple gehörte auch eine Höhle. Um diese zu sehen, musste man aber 500 Stufen erklimmen. An einer Stelle war die Treppe nicht mehr vorhanden und so musste man über umgestürzte Bäume und Steine klettern. Die Höhle war dann gar nicht so besonders, aber die Aussicht von diesem erhöhtem Punkt war so schön, dass uns das nicht störte. Der Tempel hatte Ähnlichkeiten mit den Cave Tempels in Dambulla. Natürlich sehr viel kleiner!






Da wir mit den Motorrädern super mobil waren, beschlossen wir zu einem 6km entferntem Wasserfall zu fahren. Dieser liegt direkt an der Straße und ist eine ziemliche Touristenattraktion.
Die Fahrt war der Wahnsinn!! Teilweise konnte man bis in die Ebene, die hinter dem Hochland liegt, blicken. Allerdings sahen wir auch dunkle Regenwolken auf uns zukommen und hofften, dass der Regen noch ein bisschen auf sich warten lässt. In der Ferne sahen wir es bereits regnen.  Es sah wunderschön aus, da der Himmel wie zweigeteilt war, auf der einen Seite Sonne auf der anderen Regen.








Als wir am Wasserfall ankamen, hatte es angefangen zu regnen. Da wir keine Lust hatten im Regen zurück zu fahren setzen wir uns in ein Café und aßen etwas zum Mittag. Schon bald wurde der Regen weniger und nachdem er ganz aufgehört hatte beschlossen wir unser Glück zu versuchen. Jedoch fing es nach 1/3 der Strecke wieder an mit dem Regen. Genau genommen sind wir dem Regen hinterhergefahren. Als wir am Guesthouse ankamen, waren wir alle klitschnass. Zum Glück besaß unserer Bad eine gute heiße Dusche und so wurde uns schnell wieder warm. Da das Wetter nicht wirklich besser wurde, gönnten wir uns eine halbe Stunde Rückenmassage für 1000 Rupien (7€). Danach waren wir alle super durchgeknetet.
An diesem Abend gingen wir nicht so lange aus, da wir bereits Pläne für den nächsten Morgen hatten.



Sonntag 29.03.2015

Heute klingelte unser Wecker bereits um 3:30 Uhr in der Frühe. Um 4 Uhr trafen wir uns mit einem Guide. Der sollte uns bis an die Spitze des Ella Rocks führen. Von dort wollten wir den Sonnenaufgang betrachten. Die Wanderung dauert ca. 2h. Die erste Stunde geht es auf den Eisenbahnschienen entlang. Das ist hier üblich, da die Eisenbahnschienen die direkteste Verbindung zwischen Dörfern darstellen. Es war stockdunkel, bis auf unsere kleinen Lichtpunkte durch die wenigen Taschenlampen die wir hatten. Dennoch war es angenehm auf den Schienen zu laufen, da man nicht so sehr auf den Weg achten musste. Schon bald waren wir am Fuß des Berges angekommen. Jetzt ging es durch Teeplantagen den Berg hinauf. Auf einer Anhöhe angekommen entdeckte ich einen kleinen Blutegel, der sich durch meinen Socken festgesaugt hatte. Da er aber noch nicht lange dort war und außerdem sehr klein hatte ich keine Probleme in abzubekommen. Jetzt kam der anstrengendste Teil unserer Tour fast senkrecht ging es den Berg hinauf. Über Stock und Stein und das nur mit ein wenig Licht. Ich war froh, als ich ohne Blessuren oben ankam. Als wir endlich an der Spitze ankamen, dämmerte es bereits und so konnten wir das Tal unter uns sehen. Unsere Gruppe war die einzige dort oben und so  konnten wir in Ruhe den Sonnenaufgang genießen. Es gab zwar einige Wolken, aber die machten das Ganze nur noch schöner!




















Einer aus unserer Gruppe hatte einen ziemlich großen Blutegel an seinem Bein. Er ließ ihn dort, bis er von alleine abfiel. Als das passierte fing die Wunde an wie verrückt zu bluten. Sie blutete noch 2 Tage später.




Nachdem wir uns, zumindest halbwegs, an der Aussicht sattgesehen hatten, machten wir uns auf den Heimweg. Jetzt im hellen sah der Weg  so anders aus. Zum Glück wusste ich vorher nicht wie schnell man auf diesem Weg ausrutschen kann!!! Bevor wir wieder auf die Schienen stießen, ging es über eine Brücke. Genau vor uns fiel das Wasser steil bergab. Es war so laut, aber von dem Punkt wo wir standen schaute der Fluss recht ruhig aus. Bevor wir uns mit dem Bus auf den Heimweg machten, frühstückten wir. Die Busfahrt zog sich extrem hin und so waren wir alle froh, als wir im Haus ankamen.






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