Freitag 27.03.2015
Morgens um 11 Uhr verließ der Zug in Richtung Ella den
Bahnhof von Kandy. Vor uns lag eine 6 stündige Zugfahrt durch das Hochland Sri
Lankas. Die ganze Gruppe freute sich auf dieses Wochenende, da fast die Hälfte
des Hauses nach Ella fuhr (15 Leute).
Da die Tickets für diesen Zug wahnsinnig schnell ausgebucht
sind, buchten wir 1 ½ Wochen vorher. Doch selbst da bekamen wir nur noch 6
Karten für First Class (Airconditioning but closed windows), 3 Karten für
Second Class und 3 für Third Class. Da ich lieber offene Fenster habe, nahm ich
ein Third Class Ticket. Dieses kostete mich nur 400 Rupien (2,60 €). Diejenigen
die First Class nahmen bezahlten 8€. Das ist zwar nicht so ein großer Unterschied,
aber nach 2 Monaten habe ich mich an die Preise hier so gewöhnt, dass mir 8€
für einen Zug viel zu viel ist.
In unserem Wagon waren nur Fahrgäste mit Sitzplätzen
zugelassen. Man saß in zweier oder dreier Reihen, mit einem großen offenen
Fenster. Durch die geöffneten Fenster wehte ein angenehmer Wind, sodass es
nicht zu heiß wurde.
Für die ersten 2h hatten wir ein richtiges
Unterhaltungsprogramm. Denn mit in unserem Wagen war eine Gruppe junger
Srilankaner. Diese sangen die ersten 2h Lieder und klatschten dazu im Takt. Es
war echt super witzig! Nachdem diese Gruppe ausgestiegen war hatten wir den
Waggon mehr oder weniger für uns alleine. So konnte jeder eine ganze Bank in
Anspruch nehmen und ich war um so mehr froh nicht mehr für mein Ticket bezahlt
zu haben.
Je weiter wir ins Hochland kamen, desto mehr änderte sich
die Landschaft. Eine Zeit lang fuhren wir durch einen Kiefernwald. Dieser hätte
sich genauso gut in Europa befinden können. Schon bald kamen wir in das Gebiet
der Teeplantagen. Der Zug schlängelte sich am Berg entlang und so hatte man
immer wieder wundervolle Ausblicke auf die Plantagen und die Täler darunter.
Zwischen 5 und 6 kamen wir in Ella an. Zwar war die Zugfahrt
wunderschön, da man diese Ausblicke von keiner Straße hat, aber nach 6h sitzen
war ich froh endlich austeigen zu können. Zusammen machten wir uns auf um ein
günstiges Hostel/Guesthouse zu finden. Da wir so eine große Gruppe waren,
teilten wir uns auf. Meine Gruppe (insg. 4 Leute) fand ein sehr schönes
Guesthouse. Für 2 Nächte bezahlte jeder von uns 2000 Rupien (13€) Dafür bekamen
wir ein 4er Zimmer mit Bad.
Kurze Zeit später trafen wir uns alle wieder, um gemeinsam zu Abend zu essen. Danach ging es weiter in eine Bar. Diese hatte eine Art Dachterrasse. Es war so chillig und wir hatten eine Menge Spaß. Gegen 1 Uhr wollte die Bar schließen und so verließen wir sie. Da wir aber noch nicht wirklich schlafen gehen wollten, liefen wir ein wenig die Straße hinauf und fanden per Zufall eine “Bar“, die noch geöffnet hatte. Genau genommen handelte es sich um eine Dachterrasse auf der 5 Sri Lankaner saßen und ihr Bier tranken. Doch ca. eine Stunde später beschlossen wir zu unserem Guesthouse zurückzukehren. Dort fanden wir die Eingangstore verschlossen wieder. Man hätte uns ruhig sagen können, dass die irgendwann geschlossen werden! Uns blieb nichts anderes übrig, als durch ein Loch im Zaun zu klettern.
Samstag 28.03.2015
Die Fahrt war der Wahnsinn!! Teilweise konnte man bis in die
Ebene, die hinter dem Hochland liegt, blicken. Allerdings sahen wir auch dunkle
Regenwolken auf uns zukommen und hofften, dass der Regen noch ein bisschen auf
sich warten lässt. In der Ferne sahen wir es bereits regnen. Es sah wunderschön aus, da der Himmel wie
zweigeteilt war, auf der einen Seite Sonne auf der anderen Regen.
Als wir am Wasserfall ankamen, hatte es angefangen zu regnen. Da wir keine Lust hatten im Regen zurück zu fahren setzen wir uns in ein Café und aßen etwas zum Mittag. Schon bald wurde der Regen weniger und nachdem er ganz aufgehört hatte beschlossen wir unser Glück zu versuchen. Jedoch fing es nach 1/3 der Strecke wieder an mit dem Regen. Genau genommen sind wir dem Regen hinterhergefahren. Als wir am Guesthouse ankamen, waren wir alle klitschnass. Zum Glück besaß unserer Bad eine gute heiße Dusche und so wurde uns schnell wieder warm. Da das Wetter nicht wirklich besser wurde, gönnten wir uns eine halbe Stunde Rückenmassage für 1000 Rupien (7€). Danach waren wir alle super durchgeknetet.
Sonntag 29.03.2015
Heute klingelte unser Wecker bereits um 3:30 Uhr in der
Frühe. Um 4 Uhr trafen wir uns mit einem Guide. Der sollte uns bis an die
Spitze des Ella Rocks führen. Von dort wollten wir den Sonnenaufgang
betrachten. Die Wanderung dauert ca. 2h. Die erste Stunde geht es auf den
Eisenbahnschienen entlang. Das ist hier üblich, da die Eisenbahnschienen die
direkteste Verbindung zwischen Dörfern darstellen. Es war stockdunkel, bis auf
unsere kleinen Lichtpunkte durch die wenigen Taschenlampen die wir hatten.
Dennoch war es angenehm auf den Schienen zu laufen, da man nicht so sehr auf
den Weg achten musste. Schon bald waren wir am Fuß des Berges angekommen. Jetzt
ging es durch Teeplantagen den Berg hinauf. Auf einer Anhöhe angekommen
entdeckte ich einen kleinen Blutegel, der sich durch meinen Socken festgesaugt
hatte. Da er aber noch nicht lange dort war und außerdem sehr klein hatte ich
keine Probleme in abzubekommen. Jetzt kam der anstrengendste Teil unserer Tour
fast senkrecht ging es den Berg hinauf. Über Stock und Stein und das nur mit
ein wenig Licht. Ich war froh, als ich ohne Blessuren oben ankam. Als wir
endlich an der Spitze ankamen, dämmerte es bereits und so konnten wir das Tal
unter uns sehen. Unsere Gruppe war die einzige dort oben und so konnten wir in Ruhe den Sonnenaufgang
genießen. Es gab zwar einige Wolken, aber die machten das Ganze nur noch
schöner!
Einer aus unserer Gruppe hatte einen ziemlich großen Blutegel an seinem Bein. Er ließ ihn dort, bis er von alleine abfiel. Als das passierte fing die Wunde an wie verrückt zu bluten. Sie blutete noch 2 Tage später.
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